Krankheitsbilder
Wörtlich übersetzt aus dem Lateinischen bedeutet Demenz „Der Geist ist weg“. Unter Demenz versteht man das fortschreitende Nachlassen geistiger Fähigkeiten. Betroffen sind insbesondere das Kurzzeitgedächtnis, die Orientierung, das Beurteilung von Situationen und das logische Denken. Begleitet wird dieser Prozess von Phänomenen wie Interessenverlust, Depression, Angst und Aggression. Die Alltagskompetenz wird zunehmend eingeschränkt und der Hilfsbedarf steigt. Jedoch erst wenn diese Störungen länger als ein halbes Jahr bestehen und andere Ursachen ausgeschlossen sind, spricht man von Demenz.
Das Gehirn als zentrales Steuerorgan unseres Körpers verarbeitet alle auf uns einwirkenden Informationen und speichert diese in unserem Gedächtnis. Es gibt viele Ursachen, die zu einer Störung der Hirnleistungsprozesse führen:
- degenerative Veränderungen der Hirnzellen
- Verminderung der Durchblutung
- chronisch-entzündliche Veränderungen oder Tumore
- Stoffwechsel,- Hormon-, Elektrolyt- oder Vitaminstörungen
- selten ererbte Faktoren
- als Begleitsymptom anderer ErkrankungenDie erstgenannte Ursache führt zur häufigsten Demenzform, der Alzheimer Erkrankung (65%); diese entwickelt sich über Jahrzehnte. Die vaskuläre (durchblutungsbedingte) Demenz (15%) kann sich in kürzerer Zeit ausbilden. Hier ist besonders die Behandlung der Grunderkrankungen (z. B. Bluthochdruck, Diabetes, Störungen des Fettstoffwechsels) wichtig.Nicht alle Demenzsymptome sind dauerhaft. Mit „Pseudodemenz“ bezeichnet man behebbare Störungen, z. B. auf Grund eines Vitaminmangels oder kurzfristige Störungen der geistigen Leistungsfähigkeit, wie bei Vergiftungen (Alkohol), unerwünschten Arzneimittelwirkungen oder nach Unfällen (z. B. Gehirnerschütterung). Diese dürfen nicht als Demenz fehlgedeutet werden. Eine differenzierte Diagnostik ist erforderlich.